Insbesondere die lautliche Ähnlichkeit von Silizium (engl. silicon, verwendet zur Herstellung von Computerchips) und Silikon (engl. silicone, daraus macht man z.B. Dichtungen) im Englischen ist verantwortlich dafür, dass in deutschen Übersetzungen massenhaft Gummi-Chips ihr wunderliches Wesen treiben. So auch im 1985er James Bond "Im Angesicht des Todes", wo dem armen Q folgende Worte in den Mund synchronisiert werden: "Was Sie hier sehen, ist ein Chip aus Silikon."
Ein anderes schönes Beispiel ist Reinhard Heinz' Übersetzung des Cyberpunk-Kultromans "Neuromancer" (1987, Heyne-Verlag), wo durchweg von Silikon-Chips die Rede ist. Immerhin entstehen dadurch einige unfreiwillig komische Stellen:
"He, Case, Sportsfreund, ich habe den starken Eindruck, daß deine Begleiterin da bewaffnet ist und außerdem 'ne hübsche Menge Silikon im Kopf hat." (S. 54)Ja, die Frauen der Zukunft haben auch im Kopf Silikon, wozu auch immer (womöglich eine Art Depot, das mit dem in der Brust verbunden ist. Auf diese Weise kann vielleicht durch Umpumpen der Brustumfang je nach Anlass reguliert werden?).
Ich mach' jetzt lieber Schluss für heute...
2 Kommentare:
In einer Biografie im deutschen Fernsehen: "Dann kaufte der Vater ihm ein riesiges Klavier." Äh -- was soll das sein?
Die Rückübersetzung, wie so oft, brachte möglicherweise eine Klärung: "Grand piano" ist ein Flügel!
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