Dabei geht der Hörer davon aus, dass der Sprecher nichts Unwahres sagt, dass er etwas Informatives und Relevantes sagt, und sich so ausdrückt, dass der Hörer es verstehen kann (das sind die sogenannten Grice'schen Konversationsmaximen).
Das tatsächlich Gesagte bildet also nur einen Teil der Informationen, auf deren Grundlage der Hörer die sprachliche Äußerung zu verstehen versucht.
Wenn beispielsweise der erste Offizier ins Logbuch einträgt:
19. Mai.
Der Kapitän ist nicht betrunken.
dann folgern wir: "Ins Logbuch werden besondere Vorkommnisse eingetragen. Anscheinend ist der Kapitän ein Säufer". Also das Gegenteil des Gesagten. Der Kapitän kann sich nicht mal über den ersten Offizier beschweren, denn der hat nichts Unwahres behauptet. Die Aussage "Der Kapitän ist ein Säufer" hat nicht der Offizier gemacht, sondern die hat der Leser geschlussfolgert.
Wenn Sie also mal wieder in einer langweiligen Besprechung das Protokoll anfertigen müssen, können Sie ja einige Beobachtungen über die Anwesenden eintragen, um sich die Zeit zu vertreiben...
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