Daniel Kestenholz schreibt im Tagesspiegel:
Die 30-jährige Mutter von zwei hatte immer beteuert, nichts vom in ihren Koffer eingenähten Heroin gewusst zu haben.
Die "Mutter von zwei" ist die 1:1-Übersetzung des im Englischen üblichen "mother of two". Im Deutschen musste man bisher umständlich "die zweifache Mutter", "die Mutter zweier Kinder" oder "von zwei Kindern" schreiben. Dank
der Kestenholz'schen Innovationskraft kann man sich das "Kindern" jetzt
sparen. War doch sowieso unnötig. Von was soll die Frau denn sonst
Mutter sein? Von zwei Hamstern?
An diesem Beispiel lässt
sich auch der komplizierte linguistische Fachbegriff
Superstrat
anschaulich machen. Die globale Elite (egal welcher Herkunft)
kommuniziert miteinander in Englisch und informiert sich in
englischsprachigen Medien. Durch diesen immerwährenden Sprachkontakt mit
der englischen Superstratsprache (der auch stattfindet wenn man sich
nur in Deutschland aufhält), wird der deutsche Sprachgebrauch
beeinflusst. Die "Mutter von zwei" ist nur ein Beispiel, es
gibt viele andere. Und manche Prominente, die vorzugsweise in den USA leben, können
ja nur noch
deutsch-englisches Kauderwelsch hervorstammeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen